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MERLE

Die Variation an Farbgebungen in Kombination mit des Haarkleids (lang, kurz) sind in zahlreichen Farben und Schattierungen erlaubt. Gemäß FCI-Standard Nr. 128 des Chihuahuas sind alle Farben in allen Schattierungen und Kombinationen erlaubt, mit Ausnahme von Merle. Sie bildet eine besondere Ausnahme und sollte nicht verzüchtet werden.

Natürlich  legen die Gene der Elterntiere das Fundament für die spätere Farbgebung der Welpen. Gerade in den ersten Monaten des Wachstum kann sich diese hingehend zu einem helleren oder dunkleren Ton der Farbe des Fellkleids nochmal ändern.

Merle Ursache

URSACHEN

Merle wird durch eine Genveränderung im Silver-Gen (SILV, Pmel17) verursacht. Dabei handelt sich um ein mobiles genetisches Element (Retrotransposon), das in das SILV-Gen integriert vorliegt und so dessen Funktion stört. Das für die Merle-Färbung verantwortliche defekte SILV-Gen wird mit M abgekürzt, während das normale SILV-Gen mit m abgekürzt wird. Die typische Merle-Fellfarbe entsteht in Tieren, die das mutierte SILV-Gen heterozygot (mischerbig) tragen (Mm). Das defekte SILV-Gen (M) weist einen unvollkommen dominanten Erbgang auf.

Merle Kryptisch

KRYPTISCHES MERLE

Obwohl es selten vorkommt, kann ein Hund selbst die Merle-Färbung nicht aufweisen, aber doch die genetische Anlage für Merle tragen und dann auch Merle Nachkommen mit einem anderen Chihuahua mit Merle zeugen. Solche Tiere werden als kryptische Merle Tiere bezeichnet. Es wird vermutet, dass bei kryptischen Merle-Hunden das mobile genetische Element im SILV-Gen verkürzt ist.

Eine stabile genetische Reversion, d.h. ein spontaner Verlust der Erbanlage Merle (M) in Nachkommen von Merle-Trägern ist mit einer (angenommen) Rate von 3-4% in der Literatur dokumentiert.

Merle Zucht

ZUCHT MIT MERLE-TRÄGERN

Für die Zucht ist entscheidend, dass Merle-Tiere (Mm; tragen ein mutiertes Gen und ein normales Gen) die Merle-Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weitergeben.

Bei der Verpaarung von zwei Merle-Tieren besteht also die Gefahr, dass ein Teil der Nachkommen reinerbige, Double-Merle Tiere sind, die  gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufweisen können. Merle-Tiere müssen aber nicht aus der Zucht ausgeschlossen werden. Verpaart man diese mit einem mm Tier (trägt zwei normale Genkopien), können die Nachkommen nur aus Non-Merle (mm) und Merle-Tieren (Mm) bestehen.

Für den Züchter ist das frühzeitige Wissen um die genetische Veranlagung seiner Tiere von besonderer Bedeutung. Der Gentest gibt eine eindeutige Auskunft über das Vorliegen der genannten Mutation. Der Züchter kann so unter Berücksichtigung der Information über die genetische Veranlagung mögliche Anpaarungen genau planen.

FOLGENDE GENOTYPEN SIND MÖGLICH

(Clark et al., 2006; PNAS 103(5):1376-81)

mm

Das Tier ist reinerbig für das Wildtypallel. Die Anlage für die Fellfarbe Merle liegt nicht vor. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle.

Mm

Das Tier ist mischerbiger Träger des für die Merle-Färbung verantwortlichen, defekten SILV-Gens und des Normalgens. Die Anlage für die Fellfarbe Merle wird mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Merle.

MM

Das Tier ist reinerbiger Träger des für die Merle-Färbung verantwortlichen, defekten SILV-Gens. Die Anlage für die Fellfarbe Merle wird mit einer 100%igen Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Double-Merle

M(c)m

Das Tier ist mischerbiger Träger für das „kryptische“ Merle-Gen und das Normalgen. Das kryptische Merle-Gen wird mit 50%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle (heterozygot „kryptisches“ Merle)

M(c)M(c)

Das Tier ist reinerbig für das „kryptische“ Merle-Gen. Das kryptische Merle-Gen wird mit 100%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Non-Merle (homozygot „kryptisches“ Merle)

M(c)M

Das Tier ist mischerbig für das „kryptische“ Merle-Gen und das für die Merle-Färbung verantwortliche Merle-Defektgen. Das Merle-Defektgen (und das kryptische Merle-Gen) wird mit 50%iger Wahrscheinlichkeit an die Nachkommen vererbt. Das Tier hat selbst die Fellfarbe: Merle (heterozygot „kryptisches“ Merle)

Merle Genverteilung Chihuahua
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